Gestern war ich in einem Gebäude mit Erdgeschoss und 8 anderen Stockwerken. Der Aufzug brachte mich in den 7. Stock, dann konnte ich mir aussuchen, auf einer Treppe oder mit einem anderen(!) Aufzug in den 8. Stock zu kommen, wo ich den Besprechungsraum, mein eigentliches Ziel, finden würde.

Einer der Teilnehmer am Workshop in diesem Raum sagte: „Vielleicht ist das Gebäude agil entwickelt worden, die Anforderung für den 8. Stock kam erst später. Oder vielleicht wurden die Tests eingespart?“

Allgemeines Gelächter in der Gruppe.

Das bringt mich auf die Frage: Wann ist es eigentlich sinnvoll, agil zu entwickeln und bei unvollständigen Informationen trotzdem weiterzumachen? Eigentlich ganz einfach: Agil zu entwickeln ist angebracht, wenn die Kosten für nachträgliche Änderungen geringer sind als die Verschwendung (waste, muda), die durch das Streben nach initialer Perfektion der Anforderungen ausgelöst werden würde.

Wann gilt diese Bedingung? Wahrscheinlich für fast alle „normalen“ Softwareprojekte – für nur ganz wenige gilt sie nicht. In diesen Fällen sollte man dann besser nicht agil entwickeln.

Was meinen Sie – wann sollte man besser zuerst perfekt planen, dann umsetzen?