Immer wenn Teams von einem sequenziellen Entwicklungsprozess auf einen agilen, schlanken, iterativen, kleinteiligen, flow-basierten umstellen, macht sich plötzlich ungleich verteiltes Know-How bemerkbar. Da geht ein Release zu Ende, die Tester verabschieden sich in den Sommerurlaub, denn sie haben ja für das neue Release noch nichts zu tun. Dachte man!
Denn das neue Release wird iterativ entwickelt, z.B. mit Scrum und Kanban. Da muss man nach jeder „fertig entwickelten“ User Story den Akzeptanztest durchführen. Wenn das nur „die QS-Leute“ können, und die gerade in Urlaub gegangen sind, hat die Firma ein Problem: Software ungetestet ausliefern? Oder besser liegenlassen bis die QS-Leute wieder aus dem Urlaub kommen?
Außerdem sollen die Tester ja gleich bei der Erarbeitung der Szenarios mithelfen, die zu den Testfällen führen werden. Wenn die Tester aber in Urlaub sind, was dann? Szenarios ohne die Tester schreiben? Dann wundern sie sich, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommen, wenn die Szenarios nicht testbar sind. Was also tun?
Ich empfehle in solchen Fällen, immer mehr Spezialisten-Know-How im Team zu verteilen, z.B. in diesem Fall durch Pair Testing. Dann ist es nicht schlimm, wenn Heinz in Urlaub ist – stattdessen macht es halt Lisa!