In der vorigen Folge dieser Reihe (Stresskultur in agilen Teams) schrieb ich über die vorherrschende Projektkultur und auf welchen ungeprüften Annahmen sie beruht. Sie führt regelmäßig zu Stress, das kann man immer wieder beobachten. Die Folgen: zum Beispiel Überlastung (auf Japanisch: muri). Überlastung ist erkennbar an folgenden Symptomen:
- Teams machen Überstunden,
- die Qualität könnte besser sein,
- es entstehen Missverständnisse,
- schließlich werden Projektmanager gesucht, die das ganze „im Griff“ behalten.
Mit der Überlastung einher geht die Unausgeglichenheit (auf Japanisch: mura). Die Symptome hierbei:
- Produktmanagement und Vertrieb erzeugen mehr Backlog als die Entwickler abarbeiten können.
- Vor dem Entwicklungsteam bildet sich eine lange Schlange von unfertigen, noch nicht realisierten Anforderungen.
- Die Entwickler schreiben dabei mehr Software, als Kunde und Betrieb abnehmen können.
- Es gibt Phasen mit Stress und solche, in denen man warten muss. Stop-and-go Verkehr, sozusagen.
Unausgeglichenheit führt schließlich zu Verschwendung (auf Japanisch: muda).
- Es entstehen Warteschlangen voll von halb fertiger Arbeit.
- Die Entwickler springen zwischen vielen Aufgaben hin und her.
- Durch Fehler muss bereits getane Arbeit noch einmal gemacht werden.
- Man muss auf Spezialisten warten.
- Jemand hat Zeit und erarbeitet etwas, obwohl sein Nachfolger im Prozess noch gar nicht bereit für die Ergebnisse ist.
Die Ursache von alledem: Unwissen (auf Japanisch: muchi). Die auftretenden Symptome und Effekte werden nur gegen das alte Denkmodell geprüft:
- Termin eingehalten? Nein!
- Budget eingehalten? Nein!
- Umfang erreicht? Nein!
- Wie kommt das nur? Also: „Haut stärker rein, Jungs!“
Termindruck auch bei Ihnen?
Ab jetzt Termine leicht einhalten. Mit meinem 22-Punkte-Aktionsplan ist das für Sie ganz einfach.
Wie sich herausstellt, stecken hinter diesen Phänomenen unausrottbare Mythen, die es endlich einmal aufzulösen gilt. Über Fünf Mythen der Projektkultur schreibe ich in der nächsten Folge.