Am 17. November 2011 war ich auf den XPDays in Karlsruhe zu Gast mit meinem Vortrag „Ein Team und seine Verträge“. Die Folien finden Sie hier auf Slideshare.
Worum es in dieser Session ging:
Eine sehr wichtige Eigenschaft von Kanban ist „mache Prozessrichtlinien explizit“. Das schließt auch wohldefinierte Schnittstellen zu den Partnern stromaufwärts (z.B. Fachbereich, Helpdesk) und stromabwärts (z.B. Betrieb) mit ein. Kanban versucht, diese Schnittstellen auf einem sehr abstrakten Niveau zu definieren, weil Kanban ein Ansatz für Change Management ist und sich mit mehreren möglichen Projektmanagement-Ansätzen integrieren möchte, ohne Annahmen über sie zu machen.
Aus der Softwareentwicklung wissen wir, dass es gut ist, das Verhalten einer Schnittstelle als eine Form von Vertrag zwischen Client und Service zu definieren, indem man Beispiel-Szenarios, Zusicherungen, Deliberate Discovery, Behavior Driven Development, TDD, Design by Contract usw. benutzt. Kann man das auch auf die Prozessrichtlinien in Kanban anwenden?
Was Sie lernen konnten:
Ich hinterfrage die Erwartungen an ein Team, die man in der Literatur oder im Netz findet. Ich frage auch, ob Teams typischerweise bereit sind, über ihre Schnittstellen nachzudenken und schlage vor, dass ein Denken in Verträgen helfen kann, über einen längeren Zeitraum hinweg die Leistungen immer weiter zu verbessern.
Sowohl die Business-Leute als auch das Team haben etwas davon:
- Die Business-Leute wissen woran sie sind und entwickeln Vertrauen in das Team.
- Das Team bekommt eine klare Vorstellung von dem, was es anbieten will und kann Ehrgeiz und Stolz entwickeln, indem es seine Leistungen immer weiter verbessert.
- Das Team wird sich bewusst, dass es nicht allein ist, sondern von weiteren Verträgen abhängig (z.B. von Domänenexperten oder vom Betrieb).
- Team und „Drumherum“ können lernen, sich als System zu verstehen, in dem alle gemeinsam für den Erfolg verantwortlich sind.