Zur Zeit digitalisiere ich alte VHS-Videokassetten auf DVDs, sofern es sie nicht als fertige DVD-Titel zu kaufen gibt.
Heute hatte ich einen alten Film in Zweikanalton, der nach dem Digitalisieren (mit EyeTV) in Stereo mit zwei Sprachen wiedergegeben wurde (links Englisch, rechts Deutsch). Wenn ich diesen ohne Zögern auf DVD gebrannt hätte, würde die Zweisprachigkeit beim anschließenden Anschauen der DVD etwas gestört haben.
Also habe ich in EyeTV zunächst einmal Bild und Ton getrennt (demuxing im Menü Ablage, Exportieren, Format = MPEG Elementary Streams). Es ergaben sich eine *.mpv (Video) und eine *.mpa (Audio) Datei.
Die *.mpa Datei habe ich dann mit dem Audio-Editor Audacity in zwei Spuren geteilt, dann jeweils eine gelöscht und die andere als Mono-Audio-Datei im WAV-Format exportiert. Dabei den Pegel der englischen Spur noch etwas angehoben, denn er war geringer als der der deutschen Spur.
Die beiden WAV-Dateien habe ich dann mit ffmpegX nach Dolby Digital (*.ac3) konvertiert, mit 228 kBit pro Sekunde, um das Audioformat zu benutzen, das die Mehrzahl der DVD-Player (so sagt man im Netz) abspielen können. Danach konnte ich die Videodatei (*.mpv) wieder mit den beiden Dolby-Audio-Dateien „muxen“, ebenfalls mit ffmpegX. Das Ergebnis war eine neue MPEG-Datei, diesmal jedoch nicht mit einer Stereo-Audio-Spur, sondern mit zwei Dolby-Mono-Spuren.
Schließlich habe ich Windows XP unter Parallels hochgestartet und dort das Programm DVDFlick gestartet. Die MPEG-Datei habe ich importiert und bei jeder Audio-Spur separat angegeben, in welcher Sprache sie aufgenommen ist (Englisch, Deutsch). Jetzt am DVD-Anfang noch ein Menü hinzugeben, das die Auswahl der Sprache erlaubt, danach alles als ISO-Image generieren lassen, fertig ist die bilinguale DVD!
DVDFlick erzeugt am Anfang der DVD ein Menü, das noch wenig schön ist, doch damit kann ich leben. Ich habe sonst keinen freien DVD-Editor gefunden, der es erlaubt, die Sprache der Audiospuren festzulegen. Überhaupt ist DVD-Authoring anscheinend eine durchaus nicht-triviale Aufgabe, wie man an der großen Anzahl von kleinen Tools für diese Aufgabe erkennen kann.